Verband Deutscher Altpfadfindergilden e.V. Gilde Drei Gleichen
05.10.
Franziska Horn
"Jungen und Mädchen lernen als Pfadfinder, eigenständig zu entscheiden und zu handeln, eigene Fähigkeiten zu erkunden und Verantwortung zu übernehmen."
Horst Köhler
Am 23. Dezember machten wir uns mit einer Gruppe von 26 Deutschen Pfadfinderinnen und Pfadfindern auf den Weg nach Thailand. Unser Ziel war das World Scout Jamboree in Sattahip. Weitere 700 Teilnehmer aus Deutschland folgten uns einige Tage später.
Über 30.000 Personen nahmen an dem weltgrößten Pfadfinderlager welches einmal in vier Jahren stattfindet teil. Zusammen mit 6000 anderen ehrenamtlichen Mitarbeitern arbeiteten wir in den Bereichen Freizeitaktivitäten, Beach Activities, Sicherheitsdienst, Erste Hilfe, Presse und leiteten zahlreiche Workshops.
Dies war bei den ungewohnten Wintertemperaturen bis zu 36°C nicht immer leicht. Auch Nachtschichten waren an der Tagesordnung.
Gut drei Autostunden südöstlich von Bangkok entfernt wurde das Lager auf einem Gelände der königlichen thailändischen Navy veranstaltet.
Der Lagerplatz mit einer Fläche von 1,2 Hektar war in vier „Villages“ (Dörfer) unterteilt. Jede dieser „Villages“ war wiederum in sechs Subcamps unterteilt, in denen die Teilnehmer ihre Zelte aufgeschlagen hatten.
Des Weiteren gab es zentrale Einrichtungen wie z. B. die Bangkok Plaza, ein Platz der dem Mittelpunkt des Lagers darstellte. Auch das Internationale Pressecenter, Supermärkte, Krankenhäuser, und Verwaltungsgebäude waren als Zentrale Gebäude vertreten.
Für Besucher und Gäste gab es außerdem das Jam-Hotel, ein kleines Camp in dem man in Zelten zeitweise unterkommen konnte. Zu den prominenten Besuchern zählten unter anderem der König von Schweden sowie der Thronprinz von Thailand.
Im Vordergrund des Jamborees stand diesmal das Motto „Share our World, share our cultures“. Ziel des Mottos war der interkulturelle Austausch der Pfadfinder aus aller Welt.
Neben einem breit gefächerten Angebot an Workshops zu Themen wie Kultur, Technik Musik und Sport gab es eine große Auswahl an Freizeitaktivitäten. Hier wurden die Teilnehmer während ihrer Freizeit eingeladen Drachenboot zu rudern, sich im Windsurfen oder segeln zu versuchen sowie ein Floss zu bauen.
Waren auch die Eröffnungszeremonie und die Silvesterparty, zu denen sich ca. 30.000 Leute auf dem großen Platz versammelten vom Programm her etwas zu „kulturell“ für die Pfadfinder, so fand doch die Abschlusszeremonie bei den Meisten guten Anklang.
Das Highlight des Abends war dort der Deutsche Rapper, welcher den Jugendlichen zuvor Workshops zu Rap-Musik und HipHop gegeben hatte ließ die Besten aus seinen Workshops zusammen auftreten.
Auch für den Rest des Abends sorgte er mit einem unterhaltsamen Programm für Stimmung.
Natürlich blieb auch die eine oder andere Unannehmlichkeit nicht aus, worüber man hinterher jedoch lachen konnte. So zum Beispiel in der thailändischen Presse berichtet dass sich Harry Potter auf dem Jamboree befinde. Tatsache war, dass sich unter den englischen Scouts ein Junge befand, der dem Schauspieler aus Harry Potter auffallend ähnlich sah.
Die Folge waren mehrere hundert Jugendliche die sich vor den Toren des Jamborees versammelt hatten und Harry Potter sehen wollten.
Für den Fall der Fälle gab es ja immer noch die thailändische Navy, welche das Gelände rundherum absicherte. Von der Küste ankerten über die Dauer des Lagers mehrere Kriegsschiffe. Ob die thailändische Navy dies als notwendig erachtete, einfach ganz sicher sein wollte oder ob man eine Militärshow gratis anbieten wollte konnten wir nicht beurteilen. Letzteres erweckte uns aber eher den Anschein.
Auch Essen und Wetter setzen zahlreichen Angereisten zu. Von Sonnenstich bis Magen-Darm-Grippe war alles vertretenen. Meistens ging es den Leuten aber nach ein paar Tagen wieder gut.
Ich denke abschließend sagen zu können dass das Jamboree für jeden eine Erfahrung der besonderen Art war. Selten hat man die Möglichkeit sich so intensiv mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Jedoch kam auf dem Lager selbst die thailändische Kultur etwas zu kurz.
Sebastian Grüter
Zwei Thüringer organisieren das Treffen in Thailand mit
Workshops, Ausflüge und Großveranstaltungen prägen das 20. Weltpfadfinderlager, das gegenwärtig in Thailand stattfindet. Zu den 40000 Teilnehmern aus mehr als 120 Ländern gehören Rainer Schnabel und Sebastian Grüter aus Neudietendorf. Die beiden Thüringer haben sich im International Service Team dem Beach-Sport verschrieben.
Das Motto des diesjährigen Weltlagers lautet: "Share our world" sei
Teil unserer Welt und teile diese Welt mit einer internationalen
Gemeinschaft von Freundinnen und Freunden. "Share our cultures" sei Teil unserer Kulturen.
Im Anschluss an das Jamboree wollen Rainer und Sebastian das
fernöstliche Land erkunden.
Thüringische Landeszeitung - Ausgabe Gotha, 02.01.2003
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